
Knochentumoren
Eine angemessene und effektive Untersuchung von Knochentumoren durch den orthopädischen Tumorchirurgen und sein Team (orthopädischer Tumorradiologe, orthopädischer Tumorpathologe, Gefäßchirurg, Mikrochirurg mit ausreichender Rekonstruktionserfahrung, Strahlenonkologe und medizinischer Onkologe) ist für eine adäquate Behandlung des Patienten unerlässlich. Andernfalls wird der Patient falsch behandelt. Eine Diagnose oder eine verspätete Diagnose kann zu schweren Behinderungen und zum Tod führen.

Die Diagnose beginnt mit einer detaillierten Anamnese, einer detaillierten Untersuchung und einer klassischen Röntgenaufnahme. Gutartige Tumoren werden im Allgemeinen als Läsionen angesehen, die keine Beschwerden verursachen, geographische Merkmale und sklerotische Ränder aufweisen und weder Knochenzerstörung noch Periostreaktionen verursachen.

Maligne Tumoren hingegen verursachen regionale Schmerzen und zeigen im Röntgenbild ein lytisches, permeatives Wachstum sowie eine unscharfe Begrenzung bei intaktem Knochen. Knochenmembranzerstörung und/oder Periostreaktionen (Abbildung 2) können beobachtet werden.
In diesem Stadium sollte ein klassischer Orthopäde seinen Patienten an einen Tumororthopäden überweisen. Fortgeschrittene Bildgebung und Biopsie sind Methoden, über die Ihr Tumorarzt entscheidet.
Klinik für Knochentumoren
Der klinische Verlauf ist sehr variabel. Läsionen können bei Patienten zufällig oder mit Symptomen wie Schmerzen und Schwellungen auftreten. Beispielsweise können fibröse Dysplasie oder Osteochondromatose mit Knochenverkrümmung einhergehen. Frakturen, Weichteiltumoren und Schwellungen können zusammen mit dem Tumor im Knochen auftreten. Schmerzhafte Läsionen treten im Allgemeinen bei aggressiven (gutartigen, aber aggressiven) und potenziell bösartigen Tumoren auf. Da das klinische Spektrum gutartiger und bösartiger Tumoren sehr breit ist, sollte die Diagnose von einem in der Tumorchirurgie erfahrenen Arzt gestellt werden. Falsche und unzureichende Diagnosen und Behandlungen setzen einen Patienten, der mit einfacher Nachsorge oder Behandlung behandelt werden könnte, unnötigen, teuren und schädlichen Tests und Behandlungen aus. Ebenso kann eine unzureichende Diagnose und Behandlung aggressiver und bösartiger Tumoren zum Verlust von Gliedmaßen oder zum Tod führen.
Klinik für gutartige Tumore
Es können mäßige Schmerzen auftreten, die mit Schmerzmitteln gelindert werden. Die Schmerzen treten langsam auf und können mit Aktivität oder Trauma in Zusammenhang stehen. Beispielsweise sind nächtliche Schmerzen, die auf Schmerzmittel ansprechen, typisch für Osteoidosteome. Frakturen, die bei einer Bewegung auftreten, die normalerweise nicht zu einem Knochenbruch führen würde, werden als pathologische Frakturen bezeichnet. Bei einigen gutartigen Läsionen können sich pathologische Frakturen durch einmalige oder wiederholte Traumata entwickeln. Wird die Läsion zufällig entdeckt, während der Patient keine Schmerzen oder Symptome aufweist, ist sie höchstwahrscheinlich von Nutzen.

Ein erfahrener Tumorchirurg erkennt anhand des Patientenalters, der Lokalisation der Läsion und der Röntgenaufnahme, ob die Läsion intakt ist oder eine Biopsie erforderlich ist. Die radiologische Untersuchung sollte den gesamten Knochen umfassen. Gutartige Tumoren sind typischerweise geographisch, weisen schmale Übergangszonen und sklerotische Ränder auf (Abbildung 1). Eine endostale Ausdünnung kann auftreten, eine Kortexzerstörung ist jedoch selten. Ein weiteres hilfreiches Kriterium für die Diagnose ist die Matrix der Läsion.

Emar zeigt die Weichteilkomponente, Kontrastmittelretention, Knochenmarködem und Signalcharakteristika der Läsion. Die Szintigraphie ist bei poliostatischer fibröser Dysplasie, multipler Enchondromatose und Histiozytose wirksam, um multiple Knochenbeteiligungen zu erkennen. Eine Kaltszintigraphie zeigt nicht an, ob die Läsion aggressiv oder nicht maligne ist (z. B. multiples Myelom, Metastasierung eines Nierenzellkarzinoms). Degenerative und Überlastungsläsionen in Gelenknähe werden ebenfalls differenzialdiagnostisch berücksichtigt.
Bei Kortexzerstörung, permeativem Wachstum und Periostreaktion sind weitere Untersuchungen unerlässlich. Ist die Diagnose trotz CT und MRT unklar, ist eine Biopsie erforderlich. Nach der Diagnose eines gutartigen Knochentumors können Beobachtungen und Nachuntersuchungen in 3- bis 6-monatigen Abständen erfolgen, um die radiologische Stabilität sicherzustellen. Ein chirurgischer Eingriff ist erforderlich, um die Knochenzerstörung zu stoppen, pathologische Frakturen zu erkennen, bruchgefährdete Läsionen zu stärken und Deformitäten vorzubeugen.
Klinik für bösartige Tumoren
Der klinische Verlauf ist sehr variabel. Läsionen können bei Patienten zufällig oder mit Symptomen wie Schmerzen und Schwellungen auftreten. Patienten mit fibröser Dysplasie oder Osteochondromatose zeigen beispielsweise meist Anzeichen einer Knochenverkrümmung. Die Schmerzen sind oft stark, und Schmerzmittel reichen nicht aus. Es entsteht ein dumpfer, tiefer Schmerz, der weder mit Aktivität noch mit Ruhe in Zusammenhang steht. Bei einer pathologischen Fraktur treten die Schmerzen plötzlich auf. Taubheitsgefühle in Füßen und Beinen, Schwächegefühl sowie Darm- und Blasenfunktionsstörungen treten bei Tumoren der Wirbelsäule und des Kreuzbeins auf. Begleitend können Schwellungen auftreten. Müdigkeit, Schwächegefühl und Fieber können auftreten. Erhöhte alkalische Phosphatase- und Kalziumwerte sowie Anämie können im Labor nachgewiesen werden. Krebs- und Sarkomerkrankungen in der Familienanamnese sind wichtig für die Anamnese. Beispielsweise wirken sich Retinablastom, Li-Fraumeni-Syndrom und Rothmund-Thompson-Syndrom prädisponierend auf Knochentumoren wie Osteosarkom aus. Es wurde berichtet, dass sich multiple Enchondromatose-Läsionen verschlimmern können. Darüber hinaus kann sich bei Paget-Patienten, Strahlentherapie in der Vorgeschichte, chronischer Osteomyelitis und Knocheninfarkt ein Sarkom entwickeln. Die Biopsie sollte von einem orthopädischen Tumorchirurgen durchgeführt werden, da die Biopsie möglichst geschlossen erfolgen sollte und dies Erfahrung erfordert. Zudem sollte die Biopsiestelle so gewählt werden, dass wichtige Gefäße und Nerven nicht kontaminiert werden. Die Biopsiestelle muss der vom Tumorchirurgen bei der eigentlichen Tumoroperation bevorzugten Linie entsprechen. Andernfalls sind langwierige und schwere Operationen wie schwere Muskel- und Gewebeverluste, gefährliche Gefäßtransplantationen, Nervenverluste und Hauttransplantationen erforderlich. Dies kann den Verlust von Gliedmaßen erhöhen und die Lebenserwartung verkürzen. Wird ein bösartiger Knochentumor diagnostiziert, sollte ein Staging durchgeführt werden. Dazu muss rasch eine PET-Bildgebung durchgeführt werden. Bei Patienten über 40 Jahren handelt es sich bei der Läsion meist um ein metastasiertes Karzinom, ein multiples Myelom oder ein Lymphom. Zusätzlich sollten die Brust bei Frauen und die Prostata bei Männern untersucht sowie eine Proteinelektrophorese in Serum und Urin durchgeführt werden. Die Behandlung erfordert möglicherweise einen multidisziplinären Ansatz, einschließlich Strahlentherapie und medizinischer Onkologie, unter der Leitung eines orthopädischen Tumorchirurgen. Frakturen, Weichteilwucherungen und Schwellungen können zusammen mit dem Tumor im Knochen auftreten. Schmerzhafte Läsionen treten im Allgemeinen bei aggressiven (gutartigen, aber aggressiven) und potenziell bösartigen Tumoren auf. Da das klinische Spektrum gutartiger und bösartiger Tumoren sehr breit ist, sollte die Diagnose von einem in der Tumorchirurgie erfahrenen Arzt gestellt werden. Falsche und unzureichende Diagnosen und Behandlungen setzen einen Patienten, der mit einfacher Nachsorge oder Behandlung versorgt werden könnte, unnötigen, teuren und schädlichen Tests und Behandlungen aus. Ebenso kann eine unzureichende Diagnose und Behandlung aggressiver und bösartiger Tumoren zum Verlust von Gliedmaßen oder zum Tod führen.